- Artikel-Nr.: 978-3-948090-04-3
»Düfte sind die Gefühle der Blumen«, meinte noch Heinrich Heine in seinem Reisebericht aus Deutschland aus dem Jahre 1824, »die Harzreise«.
Blüten bietet die Natur in nahezu allen erdenklichen Formen und Farben; dazu kommen überwältigende Duftspektakel, die viele Pflanzen verströmen. Doch drücken Pflanzen mit Blüten und Düften tatsächlich ihre Gefühle aus? Biologen legen nahe, dass Pflanzen sogar über eine Intelligenz und Sinne verfügen. Andere erforschen das »Geheime Leben der Bäume« und finden heraus, dass sie in Wirklichkeit sensible Wesen seien und sich sogar untereinander unterhalten können sollen.
Wenn man sich die neuen Forschungsergebnisse ansieht, mit denen Wissenschaftler gerade in den vergangenen Jahren aufwarten, kommt man tatsächlich aus dem Staunen nicht heraus. Schon ziemlich verblüffend sind deren Befunde.
Denn warum unterziehen sich Pflanzen der Mühe und produzieren Blüten in bunten Formen und Farben sowie chemisch komplizierte Duftstoffe, die in überraschend unterschiedlichen Variationen übers Land ziehen? Das kostet sie immerhin erheblich Energie und wertvolle Rohstoffe.
Doch die Natur macht nichts umsonst, nicht dafür, dass sich Sonntagsspaziergänger an den Farben von Heckenrosen, Wiesensalbei und Klatschmohn erfreuen können.
Farben haben ein tieferer Sinn, ebenso Düfte. Sie locken Insekten an, die die Pflanze bestäuben und so für ihr Überleben sorgen sollen.
Pflanzen können nicht wegrennen, sondern haben sich ein umfangreiches Arsenal an chemischen Waffen zugelegt, dass jeden Chemiker erblassen lässt. Es sind meist sehr giftige Stoffe, die Fraßfeinde abschrecken sollen. Nikotin ist eigentlich ein sehr starkes, meist tödliches Gift der Tabakpflanze, mit der sie sich fresslustiger Raupen erwehrt.
Das Motto dabei ist fast immer: Nur ein toter Feind ist ein guter Feind. Doch wollen die Larven ungern auf ein schmackhaftes Mahl verzichten und haben ihrerseits aufgerüstet und ziemlich raffinierte Tricks entwickelt, um diese Gifte zu neutralisieren. Wir sehen uns das beim Tabakspinner genauer an, der das giftige Nikotin auf eine schon sehr ausgetüftelte Weise aushebelt und es sogar zur eigenen Abwehr benutzt.
Die Tricks der Natur werden noch überraschender bis hin zu jenen gehirngewaschenen Ameisen, die mehr oder weniger freiwillig auf Grashalme klettern und sich fressen lassen.
Das Buch lädt Sie zu einer Reise durch eine verblüffende Welt ein, wie sie uns Lehrmeister Natur vorhält.