Zwei Klimatreffen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können

„Der menschengemachte Klimawandel ist als physikalische Tatsache anzusehen.“ Sogar die Hotelkette, die EIKE bisher beherbergt hatte, sei zuletzt von einer weiteren Zusammenarbeit zurückgetreten. „Einen vergleichbaren Schritt würden wir auch Ihrerseits für mutig und angemessen erachten.“ So versuchten BUND Gera, Die Grünen, Gera sowie ein paar andere einschlägige grüne Gruppen in einem „offenen Brief“ zu erpressen. Adressat: Die „sehr geehrte Hotelleitung“ des Hotels in Gera, in dem Teilnehmer der wissenschaftlichen Fachtagung des Vereins „Europäisches Institut für Klima und Energie“ (EIKE) untergebracht waren.

„Klima“ steht bekanntlich weit oben in der Agenda von Veranstaltungen. Nach Glasgow flogen gerade wenigstens 40.000 Menschen aus aller Welt und zerstörten mit ziemlicher Sicherheit die diesjährige Klimabilanz der „Menschheit“, so wie allein die US-Regierungsflieger, die Biden und – in einem eigenen Jet – Nancy Pelosi und Gefolge heranflogen. Die landeten in Edinburgh, die riesige Autokolonnen fuhren von da aus dann eine Stunde nach Glasgow.

 Diese Großveranstaltung war CO2-technisch offenbar in Ordnung. Hier ging es nicht darum, darüber zu diskutieren, ob das alles so stimmt mit dem CO2, der angeblich dramatischen Weltklimaerwärmung und der kommenden Katastrophe. Es sind bisher nur Theorien, wissenschaftliche Arbeit setzt genau hier an, um sie zu erhärten – oder zu widerlegen.

Sogenannte „Klimaschützer“ fliegen von weither ein, um möglichst viel Geld abzuzapfen und den großen Geldregen in die eigenen Kassen zu lenken. 2015 wurde bekanntlich bei dem Weltklimagipfel in Paris ein Etat in Höhe von 100 Milliarden Dollar beschlossen. Jährlich! Die sollen die Industrieländer blechen, und die „armen“ Entwicklungsländer sollen sie bekommen, weil die ja auch unter der Klimakatastrophe am meisten zu leiden hätten. Der Unsinnsbegriff „Klimagerechtigkeit“ muss als Begründung herhalten, macht aber schon vor der Frage halt, wie „gerecht“ es ist, dass nur die Industrieländer Autos, Flugzeuge und die moderne Medizin entwickelt haben – deutlich energieintensiver als eine Suppe zu kochen.

Von solchen Großveranstaltungen und gigantischen Summen kann der kleine, auf Spenden angewiesene Verein EIKE nur träumen. Dennoch veranstaltet er regelmäßig Fachtagungen mit hochrangigen Wissenschaftlern aus aller Welt, sogar von namhaften Universitäten wie Princeton und MIT. Wie in Gera. Trotz Protesten von grünen und ehemaligen SED-Leuten, von denen 150 vor der Halle demonstrierten, und trotz heftiger Schikanen, die ein entsprechendes Bild von Deutschland auf die hochkarätigen Wissenschaftler aus dem In- und Ausland machten.

EIKE ist eine der wenigen Gegenstimmen, die kritisch zu hinterfragen versucht, was als einhellige Meinung „aller“ Wissenschaftler verkauft wird und damit „Ende der Diskussion“ suggerieren will. Es gibt kaum mehr vernehmbare Gegenstimmen. Kritiker werden verdammt, Universitäten und wissenschaftliche Institute sind auf Linie getrimmt, der Wissenschaftler, der Kritik an der herrschenden Klimaideologie wagt, wird kaltgestellt, bekommt kein Geld für Forschungsarbeiten mehr. Der ideologiefreie Diskurs, der Zweifel, das Vergleichen von Daten – diese Fundamente wissenschaftlichen Arbeitens sind hinweggefegt worden. Eingenistet hat sich das Narrativ: CO2 ist böse und muss weg.

Wegen einer mit Computermodellen prognostizierten Erhöhung der Welttemperatur sollen Wirtschaft, Industrie und Wohlstand zerstört werden. Wie wacklig die Annahmen sind, zeigte der Corona-Lockdown. Dieses einmalige Großexperiment nahm gewissermassen den „Ausstieg“ vorweg: Weniger Flugverkehr, weniger Autofahren und weniger menschliche Aktivitäten sind kaum möglich. Dennoch hatte der dadurch gesunkene CO2-Ausstoß keinen Einfluss auf den CO2-Gehalt in der Atmosphäre, wie die Weltmeteorologie Organisation WMO meldete.

Stattdessen kommt die Forderung, Gas, Öl und Kohle sollen nicht mehr gefördert werden. Der Klimagipfel „einigte“ sich darauf, dass Kohle nicht mehr verwendet werden soll. Die Abkehr von einem der wichtigsten Energieträger würde die Welt in Energiearmut führen, gefolgt von wirtschaftlicher Katastrophe. Die Rechnung würden zuerst genau die Entwicklungsländer mit höheren Lebensmittelpreisen und daraus folgenden Hungersnöten bezahlen. Diesen Ländern ist das klar, deswegen setzte Indien eine Abschwächung durch.

Eine notwendige Gegenposition nimmt in Deutschland EIKE ein. Immerhin zitiert das IPCC in seinem jüngsten Bericht eine Arbeit von EIKE – hinten, dort wo die wissenschaftlichen harten Fakten oft in munterem Kontrast zum vorderen Teil stehen, der für Öffentlichkeit und Politik die gewünschten Parolen zusammenfasst.

EIKE-Vizepräsident Michael Limburg über den 2007 auch von ihm mit gegründeten Verein: „Was heute daraus geworden ist, hätte ich mir aus zwei Gründen nicht träumen lassen: Erst einmal, dass es überhaupt nötig ist, überhaupt noch darüber zu reden, dass das zum großen Teil alles falsch ist. Das hätte ich mir nie träumen lassen. Eine aufgeklärte Wissenschaftsnation Deutschland glaubt diesen Schwachsinn jeden Tag aufs Neue, zumindest in der veröffentlichten Meinung, aber auch in weiten Teilen der Bevölkerung.“ Zum Zweiten überrasche ihn, wie lange diese Auseinandersetzungen anhalten und wie weitgehend die Forderungen umgesetzt werden sollen – bis hin zur Zerstörung eines Industrielandes.

Muss man dazu erzählen, dass sich das Hauptexportland China bis 2030 den Status als Entwicklungsland ausbedungen hat und deswegen alles tun und lassen kann, was es will?

„Mehr Wunsch als Wirklichkeit“ hieß der Vortrag von Fritz Vahrenholt. Er zählte die Fakten auf, dass in Deutschland früher 100 GW an Kraftwerksleistung installiert waren. Nach der Abschaltung von zahlreichen Kraftwerken sind es derzeit nur 90 GW. Wenn Kernkraftwerke abgeschaltet sind, dann gibt es nur noch 83 GW. Dann sollen die Kohlekraftwerke dran sein. Deutschland benötige jedoch 80 GW. „Noch sind das theoretische Zahlen, in der Praxis ist Deutschland noch etwas entfernt von irgendeiner Beeinträchtigung. Die kommt erst mit den ersten tatsächlichen Blackouts“, meinte Vahrenholt.

Und das Klima? Das verlaufe in sehr zyklischen Schwankungen, trug Physikprofessor Horst-Joachim Lüdecke vor. „Etwa alle 1.000 Jahre kommt ein Wechsel. Genau hat das noch niemand verstanden. Die Sonne ist der bestimmende Faktor.“ Die Kaltzeiten auf der Erde waren immer länger als die Warmzeiten. Lüdecke erinnerte an die Kleine Eiszeit, in der die Ostsee zugefroren war. Missernten, Hungersnöte und Seuchen waren die Folge.

Doch kritisch, sehr kritisch ist es um eine Wissenschaft bestellt, in der Beobachtungen und Daten nicht mehr von verschiedenen Seiten her untersucht werden sollen. Fundamentaler Furienwahn hat bereits dazu geführt, dass Schul- und Lehrbücher umgeschrieben, Lehrpläne auf Klimapanik getrimmt wurden, und es außer „Klimarettung“ nichts Wichtiges mehr gibt. Fast scheint es, als ob das CO2-Narrativ kaum mehr aus der Welt zu schaffen ist. Klimaneusprech dringt durch alle Poren und Ritzen.

Allerdings berichtete James Taylor vom Heartland Institute, der über die Klimapolitik unter Präsident Biden referierte, dass in Amerika Menschen zunehmend nicht mehr den Angst machenden Klimawarnern glaube. Dort finde gerade eine Abkehr vom wahren Klimaglauben statt. Kein Wunder, dass sich viele Länder in Glasgow beeilten, so viel Gelder wie möglich abzugreifen. Mit dem Geldregen könnte es bald vorbei sein – spätestens, wenn die Kassen leer sind.

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